Extreme Hitze und lange Dürreperioden treten infolge der globalen Erwärmung zusehends häufiger auf und setzen den Bäumen zu. Derzeit werden verschiedene Ansätze diskutiert, um die Wälder vor dem „Klimastress“ zu schützen. Bodenpilze wurden bislang kaum berücksichtigt, könnten dabei aber eine große Rolle spielen. Das belegen Untersuchungen, die jüngst im Journal of Ecology veröffentlicht wurden.
Joseph D. Birch und Justine Karst (University of Alberta) sowie Suzanne W. Simard (University of British Columbia), alle aus Kanada, haben gemeinsam mit dem deutschen Wissenschaftler Kevin J. Beiler (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) haben das Zusammenspiel von Mykorrhiza-Pilzen und Douglasien untersucht. Sie konnten nachweisen, dass Letztere umso schneller wachsen, je mehr Pilzpartner sich an ihren Wurzeln befinden. Für junge Bäume war dies schon länger bekannt, doch die Beobachtungen des kanadisch-deutschen Forscherteams bezogen sich auf ältere Bäume.
Über das unterirdische Pilzgeflecht stehen sie mit ihren Artgenossen in Kontakt und tauschen Nährstoffe aus. Je mehr Pilzpartner die Wurzeln einer Douglasie ummanteln beziehungsweise je größer dieses Pilznetzwerk ist, über das ein Baum mit seinen Artgenossen verbunden ist, desto breiter fallen die jährlichen Wachstumsringe aus.
Die Experten gehen davon aus, dass das schnelle Wachstum für die Bäume in Zeiten des Klimawandels von Vorteil sein könnte. Durch den intensiven unterirdischen Austausch scheinen sie besser gegen Trockenheit gewappnet zu sein als Bäume mit einem kleineren Pilznetzwerk. Künftige Untersuchungen sollen klären, ob in anderen Waldtypen und den dort heimischen Bäumen sowie Mykorrhiza-Pilzen ähnliche Effekte zu beobachten sind.