Wer Pilze sammeln möchte, sollte sich auf Arten beschränken, die er SICHER kennt. Wer leichtsinnig agiert, spielt unter Umständen mit dem eigenen - und den Leben
anderer!!!
Sammeln Sie Pilze im Korb - niemals in Plastiktüten oder Stofftaschen - die Pilze werden zerdrückt und verderben dann noch schneller!
Werden verdorbene Pilze gegessen, droht eine Lebensmittelvergiftung!
Wichtig ist die richtige Literatur - für Anfänger reicht ein Pilzbestimmungsbuch mit den wichtigsten - leicht erkennbaren - Speisepilzen, ohne tödlich giftige Doppelgänger - aus. Alles andere würde
nur verunsichern.
Leicht erkennbare Speisepilze sind die Röhrlinge. Hier gibt es (in unseren Breiten) keine tödlichen Arten. Sollte hier ein "Falscher" im Pilzkorb landen, dann muss man mit Magen-Darm-Beschwerden
rechnen. Aber es besteht keine Lebensgefahr.
Also: Röhrlinge sind Anfängerpilze.
Lamellenpilze mit rein weißen Lamellen - hier gibt es mehrere tödliche Arten - deshalb: Stehen lassen!!!!
Um als Pilzsammler erfolgreich zu sein, sollte man wissen, wo und wann welche Arten wachsen.
Es macht keinen Sinn, Sommersteinpilze im Nadelwald zu suchen.........
Hier empfielt es sich, ein Buch auszuwählen, in dem die Standorte der einzelnen Arten gut beschrieben werden.
Pilzliteratur sollte immer auf dem neuesten Stand sein - immer wieder werden in vermeintlich essbaren Arten Giftstoffe entdeckt.....
Rein rechtlich darf man hier in BW pro Tag und Person je 1 KG Pilze sammeln.
Wo kein Kläger da kein Richter..... aber man sollte vernünftig bleiben und immer bedenken, dass Pilze eine wichtige Rolle in der Lebensgemeinschaft Wald einnehmen.
Also: Fingernagelgroße Pilze (die sowieso nur bedingt bestimmt werden können) und alte Exemplare bitte stehen lassen!!!
Abschneiden oder herausdrehen -
aktuell: egal ob abschneiden oder herausdrehen - beides schadet dem Pilzmyzel nicht. Ich persönlich verschließe die freigelegte Stelle mit Moos oder Erde, wenn ich z.B. einen dickfüßigen
Steinpilz ernte - dann trocknet das Myzel nicht aus......
Verarbeitung:
Pilze können - je nach Sorte - getrocknet, eingelegt, eingefroren oder zu Pilzbutter verarbeitet werden. Im Buch von Gisela Lockwald - Pilzgerichte , noch feiner - werden die Möglichkeiten genau
erklart. (ISBN 3-930167-38-7)
Da Pilze schnell verderben, sollte man sie zeitnah verarbeiten. Gut durcherhitzte Pilzgerichte können - im Kühlschrank aufbewahrt - auch noch am nächsten Tag genossen werden.
PILZBERATUNG
Möchte man die Pilze zur Pilzberatung bringen, dann ist ganz wichtig, dass der Pilz komplett bleibt - also in diesem Fall: Immer herausdrehen - nicht abschneiden!!! Eine Reinigung
ist nicht erforderlich - es könnten dabei wichtige Merkmale zerstört werden.
Die Arten, die in der Pilzberatung bestimmt werden sollen, nicht mit den anderen zusammen bringen - hier haben sich Obstschalen aus Pappe bewährt - oder ein Korb mit Zwischenwand.
Je Art nur ca. 3 Exemplare - möglichst in verschiedenen Altersstufen.
Notieren Sie sich, wo sie die Arten gefunden haben: Nadelwald (Fichte/Tanne/Lärche....) , Laubwald (Eiche, Buche, Hainbuche.....)
wer sich auskennt: Kalkboden - Sandboden - sauer - basisch? (Hier kann man auf Zeigerpflanzen achten)
Pilzberatungen sind dazu da, Ihnen bei der Bestimmung neuer Arten zu helfen - und Pilzvergiftungen zu vermeiden.
Wahllos gesammelte, bunt gemischte Pilzfunde werden von uns nicht bestimmt - diese Art des Pilzesammelns wird von uns nicht unterstützt!!!
Für Pilzsammler sollte es selbstverständlich sein, darauf zu achten, dass naturverträglich gesammelt wird! Pilze sind auch wichtige Nahrungsquellen für Wildtiere!
Es gibt seltene - geschützte Arten, die nicht gesammelt werden dürfen - diese sollte jeder Pilzsammler kennen - und sich auch an die Sammelverbote halten!
Hier finden Sie eine Liste der besondersgeschützten Arten:
Link:https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/besonders-und-streng-geschuetzte-arten/-/asset_publisher/mLOnhW6V5oKk/content/pilze?inheritRedirect=false